TVT - Theologischer Verlag Tübingen
Michael Volkmann (Hrsg.)- Juden in Petrosawodsk, Christen in Tübingen: eine erstaunliche Liebesgeschichte Michael Volkmann
Juden in Petrosawodsk
Christen in Tübingen:

eine erstaunliche Liebesgeschichte
TVT-Medienverlag 2007
123 Seiten, Preis: 10,00  Euro
ISBN 978-3-929128-44-6




"Das Buch "Juden in Petrosawodsk, Christen in Tübingen - eine erstaunliche Liebesgeschichte" dokumentiert die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft. Sie geht weit über das Interesse an einem interreligiösen Austausch der beiden Partnerstädte hinaus. Denn sie ist eng verbunden mit dem "neuen jüdischen Leben" in Petrosawodsk seit der Wende, wie der Gemeindevorsteher Dimitri Tsvibel schreibt.
Der Pianist, Jahrgang 1945, hat die Diskriminierung zu Sowjetzeiten selbst erlebt, wie er in dem Kapitel "meine jüdische Frage" schildert. Wegen seines Glaubens wurde ihm eine Ausbildung am staatlichen Konservatorium verwehrt.
Die Initiatoren der Partnerschaft waren von karelischer Seite der jüdische Kulturverein Schalom und die jüdische Gemeinde Petrosawodsk. Von Tübingen aus engagierten sich evangelische Christen um die Pfarrer Dankwart-Paul Zeller und Michael Volkmann. Im Januar 1997 schlossen sie sich zum Arbeitskreis "Begegnung mit der jüdischen Gemeinde Petrosawodsk" zusammen. Wie Tsvibel sind Zeller und Volkmann Mit-Autoren des Buchs.
Bereits im Sommer 1996 ermöglichte eine Spende der Tübinger Bonhoeffer-Gemeinde die Anschaffung einer Thora-Rolle für Petrosawodsk - aus religiöser Sicht die wichtigste Bedingung für eine eigenständige jüdische Gemeinde.
Die "erste Synagogengründung in Russland nach dem Zweiten Weltkrieg" ermöglichte nicht allein Gottesdienste, schrieb die ehemalige Tübinger Oberbürgermeisterin Brigitte Russ-Scherer 2006 zum zehnjährigen Bestehen der jüdischen Gemeinde Petrosawodsk - wie nun im Buch nachzulesen ist. Die Gemeindegründung beförderte zudem die Unterweisung von Kindern und Jugendlichen in Liturgie, Auslegung der Thora und der jahrtausendealten jüdischen Festtradition. "Die über viele Jahre verschüttete jüdische Identität vieler karelischer Juden zeigte sich wieder und konnte wieder offen gelernt werden", so Russ-Scherer. Wie es überhaupt zur Partnerschaft gekommen ist, beschreibt ihr Vorgänger Eugen Schmid in einem Geleitwort.
Derzeit leben rund 1200 Juden in Petrosawodsk (etwa ein Drittel sind älter als 50 Jahre). Ihrer Geschichte geht David Gendelev in einem eigenen Kapitel des Buches nach. Die erste jüdische Gemeinde in Petrosawodsk entstand in den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts. Vor allem Rekruten des zaristischen Heers gehörten ihr an."


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