Wolfgang Müller (1907-1967) hatte ab Mitte der 1930er Jahre in Tübingen einen Lebensmittel-
punkt. Er hat in diesen Jahren miterlebt, wie jüdische Menschen missachtet und verfolgt wurden - in Landau, in Tübingen, in Berlin, in Posen. Seine SWF-Sendung „Ein Mann namens Spiro ...“ (1959) gibt davon eindrücklich und einfühlsam Zeugnis.
Nach 1945 hat Müller das kulturelle Leben in Tübingen stark mitgeprägt - als Kunstförderer und Theatermacher der ersten Stunde. Er war erster Intendant des „Schauspielhauses Tübingen“ – dem späteren Landestheater Tübingen – und führte am Zimmertheater Regie. Als Buchautor und Rundfunkjournalist für den SWF war Müller bekannt.
Adelheid Schlotts Portrait von Wolfgang Müller gibt interessante Einblicke, wie sich Theater und Kunst in Tübingen nach 1945 entwickelt haben.