Franz Overbeck war überzeugt, daß sich das Christentum in der Geschichte selbst überholt habe. Er hat das damit begründet, daß das Urchristentum auf die baldige "Wiederkehr Christi" und das Ende von Zeit und Geschichte gewartet habe. Daß die Geschichte weiterging und es selbst historisch geworden ist, steht darum für Overbeck im Widerspruch zum Wesen des Christentums.
Die Fragen, die dieser "unbedingt redliche Geist" (Karl Löwith) an das Christentum und die Theologie gestellt hat, werden hier in ihrem allgemeinhistorischen, biographischen, kirchen- und theologiegeschichtlichen Kontext beleuchtet. Dabei zeigt sich, daß gerade Basel in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein Hort der Kritik der Moderne war.
Der Band versammelt die Beiträge eines interdisziplinären Symposiums, das die Theologische Fakultät Basel im November 1987 aus Anlaß des 150. Geburtstages von Franz Overbeck (1837 – 1905) veranstaltet hat.