Kirche im »Jenseits« – Kirche im Diesseits
100 Jahre Eberhardskirche
Hrsg. Evangelische Eberhardsgemeinde Tübingen
T·V·T (T
heologischer
V
erlag
T
übingen), 2011
264 Seiten, mit 232 Abbildungen (schwarz/weiß und farbig) 20,00 Euro
ISBN 978 -3-929128-475
Das »Jenseits« ist eine Ortsangabe. In Tübingen liegt das »Jenseits« südlich
von Neckar und Bahnlinie. So jedenfalls hieß lange Zeit im Volksmund die
heutige Südstadt. Das »Jenseits« ist in mehrfacher Hinsicht die andere Seite
und das andere Tübingen. Hier wurden Militär und Industrie angesiedelt, hier
entstanden die ersten Sozialwohnungen, hier siedelten Handwerker, Arbeiter,
Soldaten, Flüchtlinge und Heimatvertriebene. Einrichtungen der Universität sind
jenseits der Bahnlinie bis heute nicht anzutreffen. In diesem »Jenseits«
entstand vor 100 Jahren die Evangelische Eberhardskirche und mit ihr ein
eigenständiges Gemeindeleben. Von Martin Elsaesser erbaut (1909- 1911) ist sie
der erste evangelische Kirchenbau nach der Reformation.
Die Eberhardsgemeinde im »Jenseits« ist bewusst „Kirche im Stadtteil“, im
Diesseits, – und das nunmehr 100 Jahre lang. Sie baut und lebt und feiert
bezogen auf ihre Umgebung. Sie ist Kirche mitten drin – lebt mit Anderen, für
Andere und neben Anderen. An diesen 100 Jahren Eberhardskirche wird Tübinger
Stadtgeschichte und ein Kapitel Geschichte des Protestantismus ablesbar.
Diese Geschichte erzählt und illustriert die Festschrift. So verschieden wie
die Blickwinkel so verschieden sind auch die Beiträge: Lebensgeschichten stehen
neben kunsthistorischen Betrachtungen, Architekturgeschichte neben
Stadtteilgeschichte, Predigtpassagen neben Mitarbeiterlisten.
Aus dem Inhaltsverzeichnis:
Harry Waßmann,
Vorwort –
Johanna Petersmann, den Anfängen im „Jenseits“ - Industrieviertel und Baugebiet im Tübinger Süden -
Die Eberhardskirche entsteht (1908 - 1911) - Schritte zu einer neuen Gemeinde und zum Betsaal - Einführung der Kirchensteuer -
Martin Diem, Elsaessers Betsaal im Industrieviertel, Reformarchitektur nach der Jahrhundertwende –
Irmhild Buttler-Klose, Elsaesser, Leben und Werk –
Hans-Ulrich Dapp, Kreuzigungsbild von Käte Schaller-Härlin –
Christa Hagmeyer, für Vaterlandskrieg und Gemeinde (1911 - 1968), Dreher-Richels, Abstrakte Glaskunst erzählt –
Johanna Petersmann, Gemeinde in schweren Zeiten (1911 - 1918), Zwischen den Kriegen (1918 - 1938);
Harald Müller-Baur, Zwischenfall in der Eberhardskirche – eine Versammlung der bekennenden Kirche 1937; Kriegs- und Nachkriegszeit (1939 - 1949):
Harry Waßmann Wilhelm Wurster über Walther Gei?er –
Johanna Petersmann, Aufbauphase der Fünfziger- und Sechzigerjahre, Die letzten vier Jahrzehnte (1970 - 2010): Pfarrer und eine Vikarin blicken zurück:
Peter Mittler, Jens Plinke, Susanne Back-Bauer, Heinz Hauger, Heinrich Braunschweiger – Christoph Wiborg, ?kumene, Im Gespr?ch mit Sr. Carlagnese und Pastoralreferent Martin Günter –
Klaus-Ulrich Thiedemann, – Christa Hagmeyer, Geschichte in Portraits: Renate und Ilse Keller, Johanna und Dora Metzler, Dora Sperth, Annemarie Jürgens,
Christa Maria Schmidt-Jaag und Martin Lohss –
Harry Waßmann, Grafen Eberhard zum Lilli-Zapf-Saal - und v.a.m.