Paul Schempp (1900–1959) ist seinen Weg theologischer Existenz konsequent gegangen: 1933 wegen antinazistischer äußerungen aus dem Schuldienst in Stuttgart entlassen, dann Dorfpfarrer in Iptingen. Als Mitstreiter des radikalen Flügels der "Bekennenden Kirche" wurde er zum erbitterten Kritiker kirchlicher Anpassungsbestrebungen an den Nationalsozialismus. Schempp blieb als polemischer Analytiker einer beinahe zu allem bereiten Kirche von den meisten unverstanden.
Nach seiner Entlassung aus dem Pfarrdienst 1939 war er bis Kriegsende als Kaufmann, danach als freiberuflicher Theologe tätig.
Als es vielen nach 1945 um "Wiederaufbau" ging, wollte Paul Schempp dagegen wirklich "ein Neues pflügen".
Paul-Gerhard Scharpfs Arbeit eröffnet einen Weg, diesen "Rebellen für Gottes Wort" neu zu entdecken.