Dem Talmud kommt in der jüdischen Tradition eine doppelte Bedeutung zu: Die
Beschäftigung mit dem Talmud – d.h. das Lernen, das Studium ist einerseits der
intellektuelle Prozeß par exellence und andereseits Gottesdienst.
Der französische
Philosoph Emmanuel Lévinas (1906-1996) hielt seit Jahrzehnten Talmud-Vorlesungen, die sich weder
in den von historisch-kritischer Methode vorgezeichneten Bahnen einer philologischen Wissenschaft
bewegen noch sich im Raum einer innerjüdischen Diskussion halten. Lévinas unternimmt
vielmehr die Aufgabe einer Übersetzung, in deren Verlauf der Beitrag des Judentums zur
Behandlung der Fragen der Moderne seinen Ausdruck findet.
Die Broschüre enthält
außer dem Vortrag von Dorothee von Tippelskirch "Wenn jemand einen Brand
stiftet.." Zur Talmud-Lektüre von Emmanuel Lévinas auch den zugrunde gelegten
Talmudtext Baba Qamma 60a-60b sowie eine Einleitung in diesen Text.